Wahoo Elemnt Bolt (der Alternative GPS-Fahrradcomputer zu Garmin)

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Kleiner Zwerg mit Leistung die begeistert

Wie einige schon mitbekommen haben, bin ich Anfang April 2017 vom MTB auf einen Cyclocrosser umgestiegen.
Da seitdem die Radaktivitäten stark zugenommen haben, und ich nicht immer alles mit einem Fahrradcomputer und einer separaten App mittracken wollte, suchte ich nach Alternative ala GPS-Computer, der obendrein auch alles bei Strava automatisch hochladen kann. Hierbei stieß ich immer wieder auf Garmin mit den Modellen Edge 820 und dem Edge 1000. Das Edge 820 kostet immerhin schon als Grundgerät ab 299€ (Angebotspreise) und hat laut diverser Erfahrungsberichte den Nachteil, dass es gerne einmal einfach so von der Software her bzw. durch den langsamen Prozessor abstürzt und man das Gerät dann erstmal neu booten und einrichten darf. Das Topmodell Edge 1000 ist zwar nicht so anfällig aber war für meine Zwecke schon viel zu teuer.
Im Zuge der wochenlangen Recherche stieß ich dann immer wieder auf den Anbieter Wahoo, welcher mit seinem Elemnt und dem neuen, kleineren Elemnt Bolt doch eine ernstzunehmende Konkurrenz für Garmin sein soll. Da der kleinere Elemnt Bolt im Schnitt nur 240€ kostet, ging ich in Berlin auf die Suche nach einem Händler, der diesen im Sortiment und sogar im Laden vorrätig hat. Fündig wurde ich bei Rad-Kreuz, wo mich der Inhaber Carsten auch noch gut beriet und ich daraufhin das Gerät auch kaufte.

Nach einigen Testfahrten gebe ich hiermit einmal meine bisherigen Erfahrungen weiter, vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen in seiner Kaufentscheidung.

Die Aufmachung:
Der Karton macht einen ansprechenden Eindruck und ist dementsprechend gut gestaltet. Klappt man den Deckel zur Seite auf, stechen einem schon die Bilder mit den wichtigsten Funktionen ist Auge. Zieht man an der schwarzen Schlaufe, kommt der Elemnt Bolt zum Vorschein. Nimmt man den Elemnt Bolt samt der Plastikschale hoch, kommt das restliche Zubehör zum Vorschein. Dies sind die Aero-Halterung, die Vorbauhalterung samt den Kabelbindern für die Befestigung, ein USB-Kabel zum Aufladen per PC/Laptop oder Netzstecker (Netzstecker ist nicht im Lieferumfang), die Schnellstartanleitung und ein Zettel mit wichtigen Infos bzgl. der Garantie.

Der Elemnt Bolt selbst hat auf dem Display eine Schutzfolie aufgeklebt und an den Seiten sind ebenso einige Schutzstreifen für den Transport angebracht, welche sich alle leicht lösen lassen ohne Kleberückstände zu hinterlassen.
Die Ladebuchse ist gut durch eine blaue Staubschutzkappe geschützt, sobald man diese abhebt, kommt die Ladebuchse zum Vorschein.
Verbindet man den Bolt mit Strom, wird dieser recht zügig aufgeladen.

Die Montage der Aero-Halterung ist easy. Einfach die Inbusschraube lösen, Halter aufklappen, um das Lenkerrohr anbringen und wieder festschrauben. Das festziehen erfolgt idealerweise mit eingeklippsten Bolt, damit man gleich die Höhe ausrichten kann.

Die Vorbauhalterung habe ich probeweise am MTB probiert, finde aber dass eine Montage mittels Kabelbinder eher solala ist, denn die Kabelbinder sind schräg angeordnet und daher wird es auf Dauer wahrscheinlich am Lack scheuern (Kabelbinder sind ja meist etwas scharfkantig).

Hier einmal die Halterung direkt an der Lenkerstange.

Nun ging es an das Einrichten des Bolt. Hierzu lud ich mir zuerst die zugehörige App ELEMNT im Google Play Store herunter und startete diese.
Parallel startete ich schon einmal den Bolt, wo nach einem recht schnellen hochfahren im Display ein QR-Code auftauchte, den ich dann mittels der App scannen musste.

Dies ging alles fix und der Bolt war sofort gekoppelt. Da ich bei Wahoo noch keinen Account hatte, legte ich diesen jetzt schnell noch an und schon konnte ich in der App diverse Einstellungen tätigen. Die Einrichtung im Gesamten ging schnell und dauerte nur ein paar Minuten (Incl. Verknüpfung mit meinem Strava-Account).

Am Folgetag kam gleich die erste Testfahrt, hierfür bleib noch mein alter Fahrradcomputer von Sigma am Crosser damit ich die Geschwindkeiten vergleichen konnte. Parallel startete ich wie gewohnt meine Strava-App zum tracken.
Um eine Messung mit dem Bolt zu starten schaltet man diesen einfach nur ein und drückt nach dem hochfahren einfach auf den mittleren Kopf (Start). Auf Arbeit angekommen stoppte ich die Messungen auf dem Bolt und auch mittels der Strava-App, stellte dann im Vergleich fest, dass die Messung per App doch etwas ungenauer zu sein scheint. Hat man den Bolt in einem aktiven Wlan-Netz eingeloggt, lädt dieser dann automatisch die Messung bei Strava hoch und im Handy wird eine Pushmitteilung gemacht wenn das Hochladen erfolgreich war.

Das Display ist währen der Fahrt bei Tageslicht die ganze Zeit gut ablesbar, egal ob man sich alle Werte anzeigen lässt (wo die Zahlen kleiner sind) oder ob man nur die Geschwindigkeit im Auge haben möchte (Riesenzahlen). Hat man für das Display den Energiesparmodus aktiviert und fährt im dunklen, muss man nur eine Taste am Gerät drücken, damit das Licht angeht.

Da der Elemnt Bolt auch navigieren kann, legte ich mir bei Strava eine Route an. Nachdem ich diese gespeichert hatte, konnte ich diese auch schon über den Bolt als Route aufrufen.

Möchte man diese abfahren, wählt man diese jetzt aus und drückt einfach auf Start. Die Route wird auf dem Display als gestrichelte Linie dargestellt und man muss dieser nun einfach nur noch folgen.
Verlässt man die Route, gibt das Gerät 3x einen längeren Piepton und die LED´s blinken rot auf. Ist man auf anderem Wege zum Ziel gekommen und beendet die Routenführung, wird einem auch angezeigt, wieviel von der geplanten Strecke offen ist (Bei der Testfahrt war mein gefahrener Umweg aber länger als der geplante).

Live Segmente (Nutzbar bei Strava Premium) sind je nach Wunsch aktivierbar und auch wieder deaktivierbar. Hat man sich in Strava Live Segmente gesetzt, schaltet das Display sofort auf das entsprechende Segment um sobald man die Strecke fährt.

Auf dem Gerät sind übrigens schon fast alle Länder von Europa und Amerika drauf, man kann diese je nach Wunsch auch wieder deinstallieren um z.B. weitere Karten zu installieren.

Der laut Hersteller angegebene Akkuverbrauch von bis zu 15 Stunden kommt in etwa hin. Bei mehreren Testfahrten passte alles. (Beispiel: 5 Stunden Tour incl. Pausen mit eingeschaltetem Display hatten 30% Akku gekostet). Den Akkustand kann man entweder über die App abrufen oder man drück einmal kurz auf die Powertaste, damit sich das Menü öffnet.

Im Vergleich zum Edge 1000 ist der Elemnt Bolt übrigens nicht einmal halb so groß. Sobald ich mal die Gelegenheit habe, den Bolt direkt mit einem Edge 820 und einem Edge 1000 zu fotografieren (Vielleicht auch noch mit einem Edge 520), kommt das Vergleichsbild hier als Ergänzung rein.

Hier ist jetzt erst einmal Schluss mit meinen bisherigen Erfahrungsbericht. Ich bin auch kein Profifahrer, der auf Strava Live Segmente Wert legt, daher kann ich hierzu nicht weiter eingehen.

Bei Amazon gibt es den Elemnt Bolt übrigens auch zu kaufen, allerdings nur als Set incl. einiger Sensoren.

Update 20.07.2017

Nachdem mich der Kleine Bolt bisher immer zuverlässig begleitet hat und es immernoch keinerlei Abstürze gab, habe ich das Ganze System um einige Sensoren erweitert. Den genaueren Bericht könnt Ihr hier nachlesen.